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Kanban

Kanban

Kanban ist eine Methode aus dem Lean Management, um den Materialfluss zu steuern. Karten steuern das Material. Kanban (jap. Kan = Signal, Ban = Karte).

Zielsetzung
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Vorgehensweise:

Kanban-Behälter

Jedes Teil wird einem Behälter zugeordnet mit einer definierten maximalen Füllmenge. Dieser Behälter wird vom Lieferanten bis zur Maschine eingesetzt.

Informationen auf der Kanban-Karte

Zu jedem Teil erzeugen Sie mindestens eine Kanban-Karte.

Informationen auf der Karte:
▪ Bezeichnung
▪ Anzahl der Teile (Füllmenge)
▪ Verbraucher und Lieferant
▪ Die Kanban-Karte ist eine Bestellkarte

Steuerung

Ist der Behälter leer so wird dieser zum Lieferanten geschickt. Im Normalfall existiert ein zweiter Behälter damit man weiterarbeiten kann. Der Lieferant füllt den ersten Behälter auf.

Kanban-Regeln

Das Steuerungsprinzip baut auf Regeln auf:
▪ Der Prozess wird immer vom Verbraucher ausgelöst
▪ Teile werden nur in Standardbehältern geliefert
▪ Es sollten nicht mehr aus den Behältern genommen werden als notwendig ist
▪ Die Kapazität muss vorhanden sein

Kanban-Karten müssen angepasst werden. D.h. die Informationen auf den Karten sind nicht in jedem Unternehmen gleich.

Kanban Karte

Das Kanban-Board visualisiert den Prozessablauf und zeigt an, wo sich der jeweilige Behälter befindet. Die Kanban Karten wandern von Spalte zu Spalte, bis die Aufgabe „fertig“ ist.

Kanban Steuerung

Gemäß dem Pull-Prinzip, wird nur das produziert, was vom Kunden benötigt wird. So können nicht weitere Bestände entstehen.

Kanban
Kanban Formel
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Lageparameter

Lageparameter

So genannte Lageparameter werden berechnet, um die zentrale Tendenz von Daten zu ermitteln. Umgangssprachlich sprechen wir von Durchschnittswerten.

Zielsetzung
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Vorgehensweise:

Datentyp bestimmen

Die drei Lageparameter haben unterschiedliche Anforderungen an die Daten.
▪ Der Modus kann bei beliebigen Datentypen ermitteln werden.
▪ Beim Median muss mindestens ein ordinales Merkmal vorhanden sein.
▪ Beim arithmetischen Mittelwert müssen die Daten metrisch (quantitativ) sein.

Verteilungsform bewerten

Der Median ist bei Ausreißern oder schiefen Verteilungen ein stabiles Lagemaß. Bei symmetrischen Verteilungen sind Modus, Median und Mittelwert fast gleich.

Lagerparameter berechnen

Zur Berechnung des entsprechenden Lageparameters müssen die Daten gezählt, summiert, geteilt oder auch nur bestimmt werden.
Modus (xD): Der häufigste Merkmalswert ist der Modus.
Median (~x): Der Wert in der Mitte einer geordneten Liste ist der Median.
Mittelwert (x¯): Bilden Sie die Summe aller Werte geteilt durch die Anzahl ist der Mittelwert.

Beispiel:

In einer Firma arbeiten zehn Mitarbeiter. Die aktuelle Verteilung des Gehalts sieht man in folgender Tabelle. Die Personalabteilung möchte einen neuen Mitarbeiter einstellen und nutzt für die Bestimmung des Gehalts die Statistik.

Modus:
Der Modus ist der häufigste Wert. Vier von zehn Mitarbeitern
verdienen xD= 2.500 €. Sollte es zwei Werte geben, die am häufigsten vorkommen so ist es eine bimodale Verteilung.

Name Gehalt/Monat
Herr Anton
2.300 €
Herr Berta
1.700 €
Herr Cäsar
2.500 €
Herr Dora
2.500 €
Frau Emil
1.700 €
Frau Friedrich
2.500 €
Frau Gustav
2.300 €
Frau Heinrich
2.300 €
Frau Ida
2.500 €
(Frau Julius)
(7.000 €)

Tabelle 1: Gehaltstabelle, alphabetisch nach Namen sortiert

Median:
Der Median ist den Wert in der Mitte einer geordneten Datenreihe. Ohne das Gehalt von Frau Julius, ist Frau Heinrich der Median mit ~x =2.300 €. Mit Frau Julius ist es der Wert in der Mitte also:
~x = 2.400 € ( 2.500 2+ 2.300 ).

Name Gehalt/Monat
Herr Berta
1.700 €
Frau Emil
1.700 €
Herr Anton
2.300 €
Frau Gustav
2.300 €
Frau Heinrich
2.300 €
Herr Cäsar
2.500 €
Herr Dora
2.500 €
Frau Friedrich
2.500 €
Frau Ida
2.500 €
(Frau Julius)
(7.000 €)

Tabelle 2: Gehaltstabelle, Gehalt aufsteigend sortiert

Arithmetischer Mittelwert:
Der Mittelwert ist die Summe aller Gehälter durch die Anzahl der Gehälter. Mit dem Gehalt von Frau
Julius verschiebt sich der Mittelwert sehr stark nach oben.
x¯1 = 2.300 + 1.700 + 2.500 + 2.500 + 1.7900 + 2.500 + 2.300 + 2.300 + 2.500 = 2.255,55 €
x¯2 = 2.300 + 1.700 + 2.500 + 1.700 + 2.500 + 2.500 + 1.700 + 2.500 + 2.300 + 2.300 + 2.500 + 7.000 = 2.730,00 €

Die Personalabteilung entscheidet dem neuen Mitarbeiter ein mittleres Gehalt zu zahlen anhand des
Median. Das ist gerechter.

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LTO

LTO

Lean Tools sind Werkzeuge zur Verschlankung von Prozessen. Das technische Ziel ist es die Durchlaufzeit zu verringern und damit effizienter zu werden.

Zielsetzung
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Vorgehensweise:

5S

5S ist eine systematische Vorgehensweise, um einen Arbeitsplatz effizient zu organisieren. Standardisiertes und sicheres Arbeiten ist dadurch möglich.

Andon

Mit dem Andon-Signal wird der Zustand einer Maschine durch ein Ampelsystem angezeigt. Die Mitarbeiter können je nach Status Störungen beheben.

Bottleneck

Der Bottleneck ist der Prozessschritt in einem Gesamtprozess der im Durchschnitt die größte zeitliche Verzögerung hat und damit den Kundenwunsch nicht befriedigen kann.

Gemba

Gemba ist der Ort des Geschehens. Gehen Sie zu diesem Ort, um sich selbst ein Bild vom Problem zu machen. Nur so können Sie passende Lösungen finden.

Heijunka

Mit Heijunka kann die Kapazität in der Produktion gleichmäßig ausgelastet werden, um dem schwankenden Kundenbedarf entgegenzuwirken.

Jidoka

Durch Jidoka erkennt eine Maschine selbstständig Probleme und stoppt anschließend den Prozess. Folgefehler werden dadurch vermieden.

Kaizen

Kaizen kommt aus Japan. Das Ziel ist es, jeden Tag kleine Optimierungen durchzuführen. Dadurch optimiert das Unternehmen schrittweise alle Prozesse.

Kanban

Mit Kanban steuert man Material-, Informations- und Prozessflüsse nach dem Supermarktprinzip. Es ist ein System, welches an dem Kundenbedarf ausgerichtet ist.

Muda

Unter Muda versteht man die 7 Verschwendungsarten (TIMWOOD). Diese Verschwendungen sind nicht wertschöpfend und reduzieren die Prozessgeschwindigkeit.

Overall Equipment Effectiveness (OEE)

Mit der Kennzahl OEE werden Sie die Verluste in einem Unternehmen in die Faktoren Verfügbarkeit, Leistung und Qualität unterteilt. Aus dem OEE werden Projektpotentiale abgeleitet.

PDCA

Der PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act) kommt aus dem Qualitätsmanagement. Es ist ein Verbesserungskreislauf zur kontinuierlichen Verbesserung von Prozessen.

Root Cause Analysis (RCA)

Die Root Cause Analysis (RCA) ist ein Werkzeug, um Kernursachen zu einem Problem durch Korrelation zu identifizieren. Anschließend werden Gegenmaßnahmen eingeleitet.

SMED

Mit SMED (Single Minute Exchange of Die) reduzieren den Zeitaufwand für das Rüsten von Maschinen. Dadurch schaffen Sie mehr Kapazität und beschleunigen Prozesse.

Takt Time

Die Takt Time ist eine auf die Kundennachfrage abgestimmte Produktionsgeschwindigkeit. Dadurch kennt man die zur Verfügung stehende Zeit, um ein Teil zu produzieren.

Total Productive Maintenance (TPM)

Das TPM Konzept wurde in Japan entwickelt. Damit reduzieren Sie Ausfälle von Maschinen durch eine verbesserte, standardisierte und präventive Instandhaltung.

Value Stream Mapping (VSM)

Mit einem Wertstromdiagramm unterteilen Sie die Prozessaktivitäten in wertschöpfend und nicht-wertschöpfend. Sie identifizieren dadurch mögliche Verbesserungspotenziale.

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MSA Typ 1

MSA Typ 1

In einer MSA Typ 1 wird ein Messsystem bezüglich der Genauigkeit und Präzision bewertet. Dazu wird ein Referenzteil von einem Bediener mehrfach gemessen.

Zielsetzung
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Vorgehensweise:

Verwendungszweck des Messsystems

1. Welche Teile sollen damit gemessen werden?
2. Wie sind die Toleranzen?

Referenzteil besorgen

1. Der Wert des Referenzteils sollte innerhalb des Toleranzbereichs liegen.
2. Manche Normen fordern, dass das Referenzteil einen Primärstandard entspricht.

Mindestens 25 Messungen durchführen

1. Hier sollte immer derselbe Prüfer die Messung durchführen.
2. Zwischen den Messungen muss das Teil zurückgelegt werden.

Mindestens 25 Messungen durchführen

1. Mittelwert (μ) und Standardabweichung (σ) der Messwerte berechnen.
2. Systematische Messabweichung (Bias) berechnen.
3. Fähigkeitskennzahlen berechnen und bewerten.

MSA Typ 1 - 1 MSA Typ 1 - 3

 

MSA Typ 1 Dichte

Abbildung 1: Der Bias ist die Differenz zwischen dem Mittelwert wiederholter Messungen (μ = 335) und dem „wahren“ Wert des Referenzteils (Ref = 300). Die Standardabweichung der einzelnen Messwerte (σ = 10) ist ein Maß der Präzision des Messsystems. Die blaue Kurve repräsentiert die Verteilung der Einzelwerte der Messungen.

Tipps:

▪ Bei guter Messsystemfähigkeit besteht kein Handlungsbedarf.
▪ Wenn Cgk kleiner ist als Cg muss das Messsystem kalibriert (justiert) werden.
▪ Schlechte Werte der Wiederholbarkeit sind schwerer zu verbessern.
▪ Ist der Mittelwert des Referenzteils richtig, so ist das Messsystem genau.
▪ Streuen die Ergebnisse der Messungen gering, so ist das Messsystem präzise.
▪ Am Ende der Untersuchung berechnet man die Kennzahlen Cg und Cgk.

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MSA (Messsystemanalyse)

Messsystemanalyse (MSA)

Jeder Prozess hat Abweichungen und Messen ist ein Prozess. Abweichungen können systematisch oder zufällig sein. Im Six-Sigma nutzt man zur Bewertung von Messergebnissen die Messsystemanalyse (MSA).

Zielsetzung
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Vorgehensweise:

Verwendungszweck des Messsystems

▪ Soll das Messsystem für die Prozessüberwachung verwendet werden?
▪ Soll das Messsystem für die Qualitätssicherung verwendet werden?
▪ Welche Teile sollen damit bewertet werden?
▪ Wie sind die Toleranzen?

Verfahren wählen

MSA Typ 1 – Bestimmung von Bias (Genauigkeit) und Wiederholbarkeit (Präzision)
MSA Typ 2 – Bestimmung der Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit
MSA Typ 3 – Wie MSA-Typ 2 aber ohne Bedienereinfluss

Referenzteile besorgen (bei Bedarf)

Manchmal wird eine Rückverfolgbarkeit durch Normen oder Liefervereinbarungen gefordert. Besorgen Sie Referenzteile, um die Genauigkeit der Messungen zu bewerten.

Die Fähigkeit vom Messgerät auswerten

Berechnen Sie folgende Kennzahlen:
▪Cg
▪Cgk
▪%P/T
▪%GRR

 

 

Der Begriff MSA kommt von der AIAG (Automotive Industry Action Group). In den MSA-Richtlinien sind
unterschiedliche Verfahren beschrieben, um die verschiedenen Aspekte der Fähigkeit von Messsystemen
zu bewerten:

▪ MSA Typ 1 – Bestimmung von Bias (Genauigkeit) und Wiederholbarkeit (Präzision)
▪ MSA Typ 2 – Bestimmung von Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit
▪ MSA Typ 3 – Wie Typ 2, aber ohne Bedienereinfluss (automatisierte Messsysteme)
▪ MSA Typ 4 – Bestimmung der Linearität des Messsystems
▪ MSA Typ 5 – Bestimmung der Stabilität des Messsystems
▪ MSA Typ 6 – Für Prüflehren
▪ MSA Typ 7 – Mit Bezug zu ISO 22514-7 (Bowker Test)

Begriffe und Definitionen:
▪ Bias (Offset): Der Bias ist der systematische Messfehler um den man im Mittel „daneben liegt“. Der Bias ist ein Maß der Genauigkeit des Messsystems.
▪ Wiederholbarkeit: Die Wiederholpräzision wird durch wiederholte Messung desselben Teils durch denselben Prüfer mit demselben Messgerät bestimmt.
▪ Reproduzierbarkeit: Verschiedene Prüfer messen dasselbe Teil. Die Standardabweichung der durch die unterschiedlichen Prüfer erhaltenen Messwerte ist die Maßzahl.
▪ Linearität: Die Linearität eines Messsystems bezieht sich auf Genauigkeit und Präzision eines Messsystems über einen betrachteten Messbereich.
▪ Stabilität: Die Stabilität ist ein Maß für die Genauigkeit und die Präzision eines Messsystems über die Zeit. (Messsysteme müssen neu kalibriert werden)
▪ Auflösung: Die Auflösung eines Messsystems ist die kleinste Differenz, die ein Messsystem sicher unterschieden werden kann.

Messsystemanalyse MSA Lean Six Sigma
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MSA Typ 2 (Gage R&R)

MSA Typ 2 (Gage R&R)

Die Unsicherheit von Messsystemen kann mehrere Komponenten aufweisen. Bei der MSA Typ 2 wird die Wiederholbarkeit und die Reproduzierbarkeit bewertet.

Zielsetzung
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Vorgehensweise:

Verwendungszweck des Messsystems

▪ Ist das Messsystem zur Prozessüberwachung oder Qualitätssicherung?
▪ Welche Teile sollen bewertet werden?
▪ Wie sind die Toleranzen (OTG und UTG)?

Mindestens 10 unterschiedliche Einheiten aus dem Prozess entnehmen

▪ Diese sollten das „übliche“ Maß an Prozessstreuung wiedergeben.
▪ Die Einheiten müssen gekennzeichnet (nummeriert) werden.

2-3 Prüfer auswählen

Als Prüfer in der MSA-Studie sollten die Personen ausgewählt werden, die auch tatsächlich diese Prüfungen in der Produktion durchführen.

Versuchsplan aufstellen und Untersuchung durchführen

1. Die Prüfer sollten die Einheiten in zufälliger Reihenfolge erhalten.
2. Jeder Prüfer prüft jedes Teil zwei bis drei Mal.

Messdaten analysieren

Mit der ANOVA kann die Gesamtunsicherheit sowie die Komponenten Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit ermittelt werden.

Messdaten analysieren

1. Das P/T-Verhältnis (Präzision/Toleranz) zeigt wie gut zwischen guten und schlechten Teilen unterschieden werden kann.

2. Der Gage R&R-Wert zeigt, wie gut innerhalb des Prozessfensters Änderungen der Prozesslage angezeigt werden können.

Bewertungstabelle
P/T% GR&RBewertung
0 - 10%0 - 10%Messsystem ist fähig
10% - 30%10% - 30%Messsystem ist bedingt fähig
> 30%> 30%Messsystem ist ungeeignet

Die Goldene Regel der Messtechnik besagt, dass die Präzision eines Messsystems nicht mehr als 10% des Toleranzfensters ausmachen soll.

Formeln:

MSA Typ 1 - 5

MSA Lean Six Sigma

Abbildung 1: Ein „gutes“ Messsystem benötigt nicht mehr als 10 % der Breite des Toleranzfensters.

Tipps:

▪ Bei einem guten Messsystem besteht kein Handlungsbedarf.
▪ Bei schlechter Reproduzierbarkeit eliminieren Sie die Ursachen zwischen den Prüfern.
▪ Bei schlechter Wiederholbarkeit, muss ggf. ein neues Messsystem gekauft werden.

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PDCA Zyklus

PDCA Zyklus

Der PDCA Zyklus (Plan, Do, Check, Act) ist ein vierstufiger kontinuierlicher Verbesserungsprozess zur Identifizierung und Lösung von Problemen.

Zielsetzung
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Vorgehensweise:

PLAN: Projekt definieren

Was ist das Kernproblem, das Sie lösen möchten und was ist das Ziel? Welche Ressourcen haben Sie dafür zur Verfügung und was könnte die beste Lösung sein?

DO: Plan testen und optimieren

Die Lösungen werden für eine bestimmte Dauer erprobt. In einer kontrollierten Umgebung werden die neuen Standards getestet und optimiert.

CHECK: Ergebnisse prüfen und bewerten

Die Ergebnisse aus dem DO werden bewertet. Mögliche Probleme in den Lösungen können hier behoben werden, damit die Ziele erreicht werden können.

ACT: Veränderungen implementieren

Nachdem alle Korrekturmaßnahmen in CHECK durchgeführt worden sind, wird der neue Standard in dem Unternehmen ausgerollt.

Den PDCA-Zyklus schließen

Auf der Basis der Ergebnisse kann das nächste Projekt vorbereitet werden. Noch vorhandene Mängel können in einem neuen Projekt beseitigt werden. Der Kreislauf schließt sich.

Der PDCA Zyklus ist ein Kreislauf zur kontinuierlichen Problemlösung. Durch schrittweises Vorgehen wird das Ergebnis immer weiter verbessert. PDCA wird oftmals im Qualitätsmanagement und bei Lean Six Sigma eingesetzt.

Beispiel:

Der Manager Heinz Schlank arbeitet in einem Unternehmen, das Mikroskope an Kunden ausliefert. Es kommt in letzter Zeit wiederholt zu Schäden während des Transports.

1.Plan:

PDCA Methode

▪ IST-Analyse: Schäden durch schlechte Verpackung
▪ Feststellung: keine einheitliche Regelung für Verpackungen
▪ Projekt: 3 Monate zur Behebung des Problems
▪ Zielsetzung: standardisiertes Verpacken

Herr Schlank findet heraus, dass es durch eine fehlende Regelung der Verpackungsabläufe zu Transportschäden kommt.

2.Do:

PDCA Zyklus Beispiel

▪ Sichtung des Ablaufs vor Ort und Prüfung der Dokumentationen
▪ Mit den Kollegen vor Ort eine Verpackungsrichtlinie entwerfen
▪ Maßnahmen in einem Implementierungsplan festhalten
▪ Neu entwickelten Prozess in kontrollierter Umgebung austesten

Die einzelnen Schritte des Maßnahmenplans beinhalten die Einführung der Verpackungsregelung.
Herr Schlank lädt zu einem Meeting ein und erläutert die neuen Vorgaben.

3.Check:

PDCA Kreislauf

▪ Wirksamkeit der Prozessänderung feststellen
▪ Prüfung des aktuellen Implementierungsgrades
▪ Erarbeitung weiterer Korrekturmaßnahmen
▪ Untersuchung, ob die neue Richtlinie zu weniger Schäden führt

Drei Monate später guckt sich Manager Schlank alle Dokumentationen an. Die Transportschäden wurden um mehr als 80 % reduziert.

4.Act:

PDCA Beispiel Pflege

▪ Protokollierung des Erfolgs der Umsetzung
▪ Identifizierung weiterer Risiken
▪ Neu entwickelten Standard im Unternehmen ausrollen
▪ Neuen Standard kontinuierlich verbessern

Herr Schlank dokumentiert den großen Erfolg des Projekts. Das Management beschließt daher eine ganzheitliche Implementierung. Um die verbliebenen 20 % Transportschäden weiter zu reduzieren, will er zusätzliche Schulungen durchführen.

Tipps:

▪ PDCA als Führungsgrundsatz verinnerlichen
▪ Als Grundstruktur zur Erarbeitung von Verbesserungsprojekten und Risikomanagement nutzen
▪ Ganzheitlich in allen Organisationsbereichen anwenden

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Poka Yoke

Poka Yoke

Poka Yoke ist eine Methode vom Erfinder Shigeo Shingō, um zufällige, vermeidbare Fehler zu identifizieren und vollständig abzustellen. Poka Yoke ist ein Konzept der Null-Fehler-Strategie.

Zielsetzung
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Vorgehensweise:

Definieren des Fehlers

Unterteilen Sie den Gesamtprozess in Teilprozessschritte. Mit einem Team suchen Sie zufällige und vermeidbaren Fehler. Beschreiben Sie die Fehler, die Sie identifiziert haben.

Einordnen des Fehlers

Bestimmen Sie den Ort, an dem die Fehler auftreten, und beschreiben Sie die in diesem Abschnitt gültige Arbeitsanweisungen. Analysieren Sie diese Anweisungen auf Fehler.

Analysieren und Lösen der Fehlerursachen

Finden Sie die Kernursachen zu den gefundenen Fehlern und leiten Sie sofort Gegenmaßnahmen ein. Achten Sie darauf, dass die Lösungen einfach umsetzbar sind.

Testen der Poka Yoke Lösungen

Testen Sie die entwickelten Gegenmaßnahmen, indem Sie die Lösungen am Prozess direkt anwenden. Ist die Lösung effektiv, so kann sie bestätigt und implementiert werden.

Den PDCA-Zyklus schließen

Auf der Basis der Ergebnisse kann das nächste Projekt vorbereitet werden. Noch vorhandene Mängel können in einem neuen Projekt beseitigt werden. Der Kreislauf schließt sich.

Poka Yoke ist eine präventive Methode, um Fehler zu verhindern. Die Fehler werden ganz oder teilweise reduziert.

Poka Yoke Checkliste
Möglicher Fehler Lösungsvorschlag

Bei doppelter Materialbelegung der Maschine erfolgt ein Systemabsturz

Sichtfenster, um Maschinenbelegung zu prüfen

Schwierigkeiten bei der Authentifizierung durch Eingabe falscher Codes

Eine Schlüsselkarte pro Mitarbeiter

Verzögerungen, weil der eigene Arbeitseinsatz nicht klar geregelt ist

Informationsfluss durch Checkliste

Doppelte Auftragsbearbeitung aufgrund unklarer Aufgabenverteilungen

Aktuelle Aufträge im Ampelsystem

Eingang neuer Auftragsdetails wird durch den Mitarbeiter oft erst spät registriert

Installieren einer Signalleuchte am Bildschirm

Produktionsstillstand, weil das Material zu spät geliefert worden ist

Zwei Behälter nutzen (Kanban)

Fehler bei dem manuellen Prozess (Montage von Bohrmaschinen)

Nur eine Art des Zusammenbauens ermöglichen

Defekte Teile werden nicht erkannt und laufen in die nächste Arbeitsstation

Automatisierte Prüfung durch Lasersensor

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Project Charter

Project Charter

Der Project Charter oder Projektauftrag ist das zentrale Dokument eines Lean-Six-Sigma-Projektes. Er enthält alle wichtigen Informationen, um das Projekt zu starten.

Zielsetzung
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Vorgehensweise:

Problembeschreibung (VOB / VOC)

Fragen Sie die externen Kunden (Voice of Customer), welches die aktuellen Probleme sind. Fragen Sie zusätzlich noch die Führungskräfte, welches interne Probleme sind (Stimme des Business).

Prozessleistung schätzen (Y)

Für das größte Problem finden Sie den Prozess, der dafür verantwortlich ist. Den Prozessoutput stellen Sie in Zahlen und Daten dar – in Geschwindigkeit oder Anzahl Fehler.

Prozess definieren (SIPOC)

Definieren Sie den Prozess mit SIPOC unter dem Punkt 2 mit max. 3 –7 Aktivitäten. Nur eine Änderung im Prozess wird das Ergebnis reduzieren und die Kunden oder das Business zufriedenstellen.

Einflussfaktoren definieren (VOP, x‘s)

Befragen Sie die Mitarbeiter im Prozess nach möglichen Einflussfaktoren in den einzelnen Prozessschritten, die Sie davon abhalten, das Ergebnis (Y) zu erreichen.

Projektplanung & Team (Gantt)

Die Mitarbeiter aus dem Prozess, die sich in den Einflussfaktoren auskennen, bilden das Team. Erstellen Sie einen Zeitplan mit dem Team für die Projektarbeit.

Um einen Projektauftrag zu erstellen, werden die Werkzeuge der Define-Phase genutzt. Dabei ist die Reihenfolge, in der die Werkzeuge bearbeitet werden, nicht wichtig.

Projektauftrag Lean Six Sigma
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TIMWOOD

TIMWOOD

TIMWOOD ist ein Akronym, der sieben Verschwendungsarten die in einem Prozess auftreten können. Diese Verschwendungen sind nicht-wertschöpfend und müssen reduziert werden.

Zielsetzung
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Vorgehensweise:

MUDA ist die Gruppe der 7 klassischen Verschwendungsarten. MURI ist Überlastung durch anstrengende Tätigkeiten und MURA die ungleichmäßige Arbeitsmenge.

Prozess wählen

Gehen Sie an den Ort der Verschwendungen verursacht (Prozess). Vergeben Sie jeder Aktivität in diesem Prozess einen eindeutigen Namen.

Einordnen der Aktivitäten

Unterteilen Sie jede Aktivität in Ihrem Prozess in Wertschöpfend (Value Added Time, kurz VAT) und in Nicht wertschöpfend (Non Value Added Time, kurz NVAT).

 

AbkürzungVerschwendung (TIMWOOD)Übersetzung
TTransportUnnötiger Transport
IInventoryBestände
MMovementBewegung
WWaitingWartezeit
OOverproductionÜberproduktion
OOverprocessingZu viel Arbeit investiert
DDefectsFehler und Nacharbeit

 

Weitere Arten der Verschwendung:
▪ Ungenutztes Talent

▪ Ungenutzte Fläche

▪ Unsicherer Arbeitsplatz

▪ Verpasste Chancen

▪ Logistik

▪ Energie

▪ Werkzeugverschleiß

Beschreiben und Reduzieren der Verschwendung

Messen oder schätzen Sie die Dauer der Verschwendungsarten in einer Tabelle. Suchen Sie unter Einsatz von Kreativitätswerkzeugen nach schnellen Lösungen.

Beispiel
TIMWOOD Erfassung der Verschwendungen
Tipps:
Weitere Erklärung:

T – Jeder Transport kostet Zeit und Geld und kann Beschädigungen hervorrufen.

I – Bestände binden Kapital, benötigen Platz, müssen transportiert und überwacht werden.

M – Unnötige Bewegung von Mitarbeitern, kostet Arbeitszeit.

W – Oftmals warten Maschinen statt Personen.

O – Zu viel Arbeit für etwas verbraucht, was aktuell nicht benötigt wird.

O – Überproduktion bindet Kapital und Ressourcen.

D – Fehler und Nacharbeit verbrauchen Kapazität.