Als 8D-Report wird ein Dokument bezeichnet, das im Falle einer Reklamation zwischen Kunden und Zulieferer eingefordert werden kann, um die Mängel/Fehler nachhaltig zu eliminieren und die Prozesse des Lieferanten zu verbessern. Zudem kann der Report das Vertrauensverhältnis zwischen dem Kunden und dem Zulieferer wieder stärken. 8D steht dabei für die acht Disziplinen zur Bearbeitung der Reklamation: das (1) Bilden des Teams, die (2) Problemdarstellung, die (3) Einleitung von Sofortmaßnahmen, die (4) Ermittlung der Fehlerursachen, die (5) Auswahl geeigneter Abstellmaßnahmen und deren (6) Implementierung, das (7) Treffen vorbeugender Maßnahmen sowie der (8) Abschluss des Problemlösungsprozesses.
Autor: Alphadi Team
Datentypen
Daten beschreiben Eigenschaften von Produkten, Prozessen oder Dienstleistungen. Diese Eigenschaften können in qualitative und quantitative Daten unterteilt werden. Zur datenbasierenden Analyse im Lean Six Sigma sollten die folgenden Datentypen und Verteilungen bekannt sein.
Die Binomialverteilung ist eine diskrete Verteilungen. Mit ihr kann man die Häufigkeit von Merkmalen, in zwei Ausprägungen darstellen. Z.B. Anzahl Fehler in einer Produktion.
Die Poissonverteilung ist ein spezieller Fall der Binomialverteilung.
Mit ihr werden die Anzahl der Fehler pro Einheit beschrieben, die in einer Einheit vorkommen.
Die Hypergeometrische Verteilung wird verwendet, wenn die Stichproben aus kleinen Grundgesamtheiten ohne Zurücklegen gezogen werden. Ein Beispiel sind die Lottozahlen.
Die Normalverteilung ist die wichtigste Verteilungsfunktion für stetige Daten. Die meisten statistischen Verfahren basieren auf normalverteilten Daten.
Die Lognormalverteilung ist linkssteil und rechtsschief und nimmt keine Werte kleiner als 0 an. Sie wird häufig angewendet, um Prozesszeiten zu beschreiben.
Die Weibullverteilung ist in ihrem Verlauf sehr flexibel. Über die Parameterwerte kann die Kurve an verschiedene Verläufe angepasst werden. Beispiele sind Lebensdaueranalysen.
Fehler Ursachen Analyse
Das Qualitätsmanagement Werkzeug Fehler Ursachen Analyse oder auch Root Cause Analysis (RCA) genannt, wird eingesetzt, um Probleme und Problemursachen zu erfassen und zu rekonstruieren, wie und warum diese auftreten. Ziel ist es dabei, sie künftig durch das Einleiten von Gegenmaßnahmen zu verhindern. Es handelt sich hierbei um ein strukturiertes Vorgehen zur Identifizierung der sogenannten Root Causes, das auch zur kontinuierlichen Verbesserung beiträgt. Neben der Sammlung von Informationen wird bei der RCA u.a. ein Casual Factor Charting durchgeführt, im Zuge dessen ereignisspezifische Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge erarbeitet werden. Alle während der Analyse zusammengetragenen Faktoren werden in eine Root Cause Map eingebaut, die dann als Basis für die Erarbeitung von Gegenmaßnahmen dient.
Qualitätsbeauftragter (QB/QMB)
Qualitätsmanagement-Systeme (z.B. der DIN EN ISO 9001) unterliegen ständigen Änderungen. Damit entstehen Risiken für Unternehmen, dass die Norm nicht mehr erfüllt werden kann und damit die Wettbewerbsfähigkeit sinkt. Neben der ISO 9001 existieren auch spezifische Normen in anderen Branchen wie z. B. Automotive, Lebensmittel oder auch der Medizintechnik, die leistungsfähige Prozesse fordern. Als Qualitätsbeauftragter sind Sie in einer Schlüsselposition tätig und verbessern ständig das QM-System (QMS), führen Gespräche mit Kunden und Lieferanten. Sie steigern das Qualitätsbewusstsein aller Mitarbeiter im Unternehmen. In diesem QB Seminar werden Sie auf die akkreditierte Prüfung zum international anerkannten QB (QMB) vorbereitet.
OEE
OEE ist eine Kennzahl aus dem Lean Management, um die Effektivität eines Prozesses oder einer Maschine zu messen und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen.
Muri
Muri, oder Überlastung, bezieht sich auf die Belastung von Ressourcen oder Arbeitskräften über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus. Dies kann zu übermäßigem Stress, Fehlern, Unfällen und einer Verschlechterung der Qualität führen. Muri tritt auf, wenn Arbeitspläne oder Prozesse nicht realistisch sind oder wenn Ressourcen nicht angemessen geplant oder eingesetzt werden. Das Ziel der Muri-Eliminierung besteht darin, eine ausgewogene Arbeitsbelastung sicherzustellen, die Kapazitäten effektiv zu nutzen und Überlastungssituationen zu vermeiden.
Mura
Mura, oder Unausgeglichenheit, bezeichnet Schwankungen oder Ungleichgewichte in einem Prozess oder einer Produktion. Diese Schwankungen können sich auf verschiedene Aspekte beziehen, wie beispielsweise ungleichmäßige Arbeitslasten, Schwankungen in der Nachfrage oder Produktionsunterbrechungen. Mura kann zu ineffizienten Abläufen, Überlastung von Ressourcen und Qualitätseinbußen führen. Das Ziel der Mura-Eliminierung besteht darin, eine gleichmäßige und stabile Arbeitsumgebung zu schaffen, um eine reibungslose Produktion und eine konsistente Qualität sicherzustellen.
Muda
Muda, oft als Verschwendung übersetzt, bezieht sich auf alles, was keine Werte für den Kunden schafft und somit Ressourcen unnötig verbraucht. Es kann verschiedene Formen annehmen, wie übermäßige Lagerbestände, unnötige Bewegungen oder Transporte, Wartezeiten, unnötige Produktionsschritte und mehr. Das Ziel der Muda-Eliminierung ist es, diese Verschwendung zu identifizieren und zu eliminieren, um die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und letztendlich den Kundennutzen zu maximieren.
Gate Review Prozess
Gate Reviews sind Meilensteine, die vor allem bei Six-Sigma-Projekten eine wichtige Rolle spielen. Sie dienen der Prüfung von Ergebnissen, die in einer bestimmten Phase erstellt wurden, und der Sicherstellung des fundierten Projektfortschritts. Das Projektteam legt dem Sponsor als Projektauftraggeber hier die phasenspezifischen Arbeitsergebnisse vor. Wurden alle vereinbarten (Teil-)Ziele erreicht, gibt der Sponsor die Freigabe für den Phasenabschluss und somit das „GO“ für den Eintritt in den Folgeabschnitt; wenn nicht, muss nachgebessert werden. Gate Review Meetings finden dann statt, wenn der Abschluss einer Phase, z.B. der DMAIC-Roadmap, kurz bevor steht. In einem Six-Sigma-Projekt sind daher mindestens fünf Gate Reviews zu organisieren.
Voice of Business (VOB)
Die Voice of Business (VOB) ist ein Werkzeug, um verbale Aussagen von allen Bereichen in Ihrem Unternehmen über den Prozess, der die Probleme verusacht in messbare Kernursachen zu übersetzen. Bei den Aussagen handelt es sich oftmals um finanzielle/strategische Aspekte wie z.B. Umsatz, Kosten und Lieferzeiten. Eine VOB muss immer vorhanden sein.