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Verfahrensanweisung

Verfahrensanweisung

Die Verfahrensanweisung ist ein Dokument aus dem Qualitätsmanagement, das die einzelnen Tätigkeiten bzw. Abläufe, aus denen ein Verfahren besteht, in geordneter Reihenfolge auflistet. Verfahrensanweisungen werden durch Normen gefordert. Der Umfang und die Art der Dokumentationstiefe sowie die Form, in der diese vorliegen muss (Papier oder elektronisch), hängen von der Größe und Struktur des Unternehmens ab. Verfahrensanweisungen sind, wie das QM-Handbuch, ein wichtiges Element der QM-Dokumentation. 

Sie stellen übersichtlich alle Teilaktivitäten dar, die zur Durchführung eines Verfahrens notwendig sind. Dabei schlüsseln sie auf, wer für die Aufgaben zuständig ist oder welche Fähigkeiten benötigt werden, lassen aber Details wie z.B. Kennzahlen aus. Zudem sind sie so gestaltet, dass eine bereichs- und standortübergreifende Anwendung möglich ist. Im Gegensatz dazu liefert die Arbeitsanweisung alle zur Realisierung einer einzelnen Aufgabe erforderlichen Informationen wie Zeitpunkt, Ort und Vorgehensweise. Beide Dokumente sind daher voneinander zu differenzieren. Mögliche Inhalte von Verfahrensanweisungen können z.B. folgende Beschreibungen sein: Zweck, Geltungsbereich, Zuständigkeiten, Begriffe, Vorgehen, mitgeltende Unterlagen etc.

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Validate Phase

Validate Phase

Die Validate-Phase ist die sechste Phase bzw. findet im Anschluss an die DMAIC-Roadmap statt. Sie wird durchgeführt, um zu bestätigen, dass das Projekt bzw. die Control-Phase erfolgreich funktioniert und das Projekt nachhaltig ist. I.d.R. handelt es sich hierbei um ein formales Treffen zwischen Sponsor und Controller des Projektes, in dem die finanziellen Ergebnisse des Projektes validiert werden. Da am Ende der Control-Phase noch nicht alle Aktionen aus dem Implementierungsplan, der im Improve erstellt wird, umgesetzt sind, ist die Validate-Phase ein gutes Mittel, um den Erfolg der Control-Phase festzustellen. Sie findet ca. 6 Monate nach der Control-Phase statt. Es ist auch üblich, sowohl nach 6 Monaten als auch nach 12 Monaten – also zwei Mal – eine Validate-Phase durchzuführen. Sind die finanziellen Ergebnisse gut, so kann das Projekt als erfolgreich abgeschlossen betrachtet werden und der Green/Black Belt kann sich voll und ganz dem nächsten Projekt widmen.

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Turtle Diagramm

Turtle Diagramm

Das Turtle Modell, auch Schildkrötenmodell genannt, ist ein Werkzeug aus dem Qualitätsmanagement und dient der Visualisierung von Prozessen und Darstellung von Wechselbeziehungen mit dem Ziel, durch deren Analyse Risiken und Verbesserungspotenziale zu erkennen. Der Prozess wird in Form einer Schildkröte abgebildet, wobei jedes Teil ein Prozesselement verkörpert. Der Kopf zeigt den Input und der Schwanz den Output an, die Beine dienen als Prozessstützen: Mittels W-Fragen werden hier Details zu materiellen Ressourcen (Womit?), Kennzahlen (Welche?), den Arbeitsinhalten (Wie?) und zum beteiligten Personal (Mit wem?) erfasst. Dadurch können Risiken, die unter der Schildkröte Platz finden, und anschließend mögliche Gegenmaßnahmen abgeleitet werden.

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TPM

TPM

TPM, kurz für Total Productive Maintenance, ist ein in Japan entwickeltes Konzept zur Vermeidung von Ausfällen von Anlagen. Dabei wird das Instandhaltungskonzept optimiert und standardisiert. TPM beruht auf den Prinzipien der autonomen Instandhaltung, die eine Steigerung der Anlageneffektivität verfolgt, hat sich aber heute auf acht TPM Säulen – darunter kontinuierliche Verbesserung, autonome und geplante Instandhaltung, Qualitätserhaltung, Anwendung in der Administration – erweitert, wobei grundlegende Bausteine wie PDCA, Kaizen und 5S als Basis dienen. TPM ist ein ganzheitliches Konzept und bedarf zur erfolgreichen Anwendung der Beteiligung und Förderung aller Mitarbeiter.

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TAKT TIME

TAKT TIME

Die Takt Time (Taktzeit), auch Kundentakt, ist die auf die Kundennachfrage ausgerichtete Produktionsgeschwindigkeit. Sie hilft dabei, die Produktionsrate auf die Verkaufsrate abzustimmen und einen ständigen Produktionsfluss sicherzustellen. Taktzeiten sind daher insbesondere im Rahmen der Wertstromanalyse von Interesse. Um die Takt Time zu berechnen, müssen die Kundennachfrage sowie die verfügbare (Produktions-)Zeit bestimmt werden. Sie ergibt sich dann aus der Formel: Verfügbare Produktionszeit (TA) / Anzahl zu produzierender Einheiten (DR). Durch einen Vergleich der Takt Time mit der Zykluszeit können Anlagen im Hinblick auf Über- und Unterauslastungen überprüft werden, die es dann im nächsten Schritt zu eliminieren gilt.

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SPC

SPC

Die Abkürzung SPC aus dem Six Sigma steht für Statistical Process Control – deutsch für „Statistische Prozesssteuerung“. Hierbei handelt es sich um ein Werkzeug zur Überwachung und Bewertung von Prozessen hinsichtlich ihrer Leistung bzw. Effektivität. Es wird eingesetzt, um sicherzustellen, dass Prozesse kontrolliert verlaufen, d.h. stabil arbeiten und die vorgesehene Leistung erbringen, und außer Kontrolle geratene Prozesse identifiziert werden, damit stabilisierende Maßnahmen eingeleitet werden können. Zur Durchführung der statistischen Prozesskontrolle kommen Qualitätsregelkarten – sogenannte control charts – zum Einsatz, die den Verlauf eines betrachteten Prozesses und die Entwicklung kritischer Eingangs- und/oder Ausgangsgrößen visualisieren.

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Smart Services (Industrie 4.0)

Smart Services (Industrie 4.0)

Smart Services in der Industrie 4.0 sind Dienstleistungen für Smart Products oder zusätzlich zu Smart Products. Im Zuge der digitalen Transformation durch eine intelligente Produktion bzw. künstliche Intelligenz werden Dienste geschaffen in Form von Dienstleistungen. Diese entstehen durch die Sammlung und Analyse von Daten, um den Lieferanten und den Kunden einen Mehrwert zu liefern. Bei modernen Kopierern werden z.B. die Daten direkt an den Lieferanten gesendet, um Toner frühzeitig an den Kunden liefern zu können. Im Grunde genommen sind diese Konzepte nicht alle neu, aber es bieten sich bereits jetzt neue Potenziale für Unternehmen, die oftmals nicht abgerufen werden. Smart Services stellen somit eine Erweiterung der Smart Products dar zu intelligenten Dienstleistungen. Agilität und schnelle Entscheidungen sind gefragt.

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Smart Factory (Industrie 4.0)

Smart Factory (Industrie 4.0)

Die smarte Fabrik (smart factory) ist eine Vision, in der sich Produktionsanlagen und Systeme ohne menschliches Intervenieren selbst organisieren. Dabei müssen sie eine gemeinsame Sprache sprechen. Der KVP-Gedanke sollte in dieser Fabrik ebenfalls zum Tragen kommen. Dabei spielen sogenannte cyber-physische Systeme (CPS) eine große Rolle. Bei CPS handelt es sich um die Kombination von Mechanik und IT, um komplexe Komponenten steuern zu können. Der Informationsaustausch erfolgt in Echtzeit. Ein Smartes Produkt (Smart Product) enthält während der Herstellung eigene Erlebnisdaten und kann diese speichern und in Echtzeit kommunizieren. Dazu muss eine gewisse Intelligenz der Komponenten vorhanden sein. Eine schnelle Neuvernetzung und Standards, die unabhängig von der Plattform sind, müssen vorhanden sein.

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Smart Factory Herausforderungen:
  • Informationen in Realtime
  • Datensicherheit
  • Datenübertragung
  • Kurze Produktlebenszyklen
  • Kein Produkt ohne Service
  • Modularer Aufbau
  • KVP-Gedanke

Im Rahmen des KVPs – dem Kontinuierlichen Verbesserungsprozess – ist zu bedenken, dass ein einmal eingestellter Zustand mit einer voll automatisierten Produktion immer noch den Menschen benötigt, um genau diese Verbesserungen durchzuführen – d.h. der Mensch wird in Zukunft Entwickler und Optimierer sein, anstatt Arbeiter oder Manager. Führt das Unternehmen keinen KVP und verlässt sich auf die Technik, so sinkt die Wettbewerbsfähigkeit. Lean Management spielt hierbei die wichtige Rolle des Vorbereiters auf Industrie 4.0.

 
Vernetzte Produkte smart factory

Es wird geschätzt, dass die 4. Industrielle Revolution erst im Jahr 2050 oder später abgeschlossen sein wird. Der Umgang mit großen Datenmengen (Big Data) und der politische Wandel in der Gesellschaft und im Unternehmen spielt dabei eine tragende Rolle. Es bieten sich große Vorteile, wie die Reduktion von Informationen für den Anwender durch Standards und Dienste.

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Sigma Level

Sigma Level

Der Sigma Level ist eine im Bereich Six Sigma weit verbreitete Kennzahl, die u.a. auch als Z-Level oder Z-Score bekannt ist. Sie dient der Bewertung der Prozessfähigkeit und zeigt zu erwartende Ausschussanteile und Verbesserungspotenziale auf. Der Sigma-Level stellt die Anzahl der Standardabweichungen eines Prozesses dar, die zwischen den Prozessmittelwert und die Toleranzgrenze passen würden, sofern alle Toleranzverletzungen nur einseitig auftreten. Abgeleitet wird er über die Berechnung des Z-Wertes, der die Entfernung des Prozessmittelwerts normalverteilter Prozessoutputs von einer gegebenen Toleranzgrenze angibt, und durch die Ermittlung von Unter- und Überschreitungsanteilen über die Z-Wert-Tabelle.

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Shopfloor Management (SFM)

Shopfloor Management (SFM)

Shopfloor Management kommt aus dem Lean Management. „Shopfloor“ steht für „Hallenboden“, was in der Fertigung der Ort des Geschehens ist. Durch eine bessere Zusammenarbeit zwischen Mitarbeiter und Führungskraft wird der Prozess kontinuierlich verbessert. SFM ist daher eine Verbesserung auf Strategieebene, da es die Effizienz von Prozessen so optimiert, dass Unternehmensziele erreicht werden können. Beim Shopfloor Management wird nicht nur die Produktion betrachtet, sondern auch alle verbundenen Bereiche im Unternehmen.

Auszüge - Zielsetzung
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Shopfloor Management ist eine Methodik oder auch ein System, welches dazu dient, Ziele und Abweichungen im operativen Tagesgeschäft zu erkennen, resp. gemeinsam zu besprechen und notwendige Maßnahmen zu verabschieden. Dabei ist es wichtig, nicht mit dem Prinzip von „Wer und bis wann“ zu arbeiten, sondern vermehrt den Ansatz von „Warum“ und „Wie“ zu gehen.

Wichtige Elemente im Shopfloor Management
  • Es ist transparent und ehrlich am Wertschöpfungsprozess
  • Es wird die Teamleistung gemessen
  • Es gibt ein ehrliches Feedback über die Qualität der Prozesse
  • Es ist ein Aufeinandertreffen von allen Rollen und Disziplinen
  • Es ist echt und lebt
  • Es unterstützt und schafft Verständnis zur gemeinsamen Sichtweise
  • Es bildet die Basis einer Kommunikationskultur
  • Es unterstützt, die Strategie des Unternehmens zu erreichen (Hoshin Kanri)
  • Es zeigt die wirtschaftlichen Erfolge eines Teams
  • Eine gute Führungskraft betrachtet es als „menschliches“ Cockpit.
  • Im Tagesgeschäft spiegelt es das Verhalten im Ziel jedes Einzelnen.
Aktuelle Herausforderung im Shopfloor Management

Es wird oftmals vom Management gewünscht, aber nicht wirklich gelebt. Es sind zu viele nicht verstandene Unternehmensziele im Unternehmen definiert. Alles ist wichtig und dringend (Eisenhower Prinzip). Die Mitarbeiter und Führungskräfte fühlen sich nicht als Teil einer Kultur. Shopfloor Management wird als System vom Management verstanden und als disziplinarisches Instrument eingesetzt. Kosten und Nutzen werden täglich hinterfragt.